In den Werken von der Kalligraphin Maritta Staacks ist die auf Papier oder Schieferplatten aufgebrachte Schrift das Hauptthema. Alles, was je von Menschen zu allen Zeiten gedacht wurde, versuchte man mit Zeichen oder Buchstaben festzuhalten. So fügten sie sich zu Worten, füllten die Sätze und Zeilen zu Seiten und Büchern.
In dieser Ausstellung versucht Maritta Staacks diese historische Spur zu verfolgen und eine Zeitreise der Schriftgeschichte vom Mittelalter bis zur heutigen modernen Form anzutreten.
Auch die Geschichte der Kreisstadt Dietzenbach erscheint in dieser Zeitreise. Als Dorf „dicenbah“ wurde sie zum ersten Mal um 1220 in einem Dokument erwähnt, und feierte im letzten Jahr ihr 800-jähriges Jubiläum und gleichzeitig 50 Jahre Stadtrechte.
Die Kunst des Schreibens und Lesens oblag jahrhundertelang wenigen Privilegierten, die von Hand Bücher und Kirchenbücher schrieben, Urkunden, Dokumente oder amtliche Eintragungen vornahmen. Die Verbreitung des geschriebenen Wortes in dieser Form änderte sich, als vor ca. 550 Jahren Johannes Gutenberg das Drucken mit bewegten Metalllettern erfand. Auch die neuen Erfindungen des 19. bis 21. Jahrhunderts in der Drucktechnik und in der Digitalisierung konnten und können die Kunst der „handgeführten“ Schrift nicht ersetzen: Sie ermöglicht es, Schriftbilder entstehen zu lassen, Texten immer wieder neu zu begegnen und zu gestalten.